ZUVERLÄSSIGKEIT                    PÜNKTLICHKEIT                              KOMPETENZ

NEUER STALL


Am 22. Februar 2008 hat die Herde Einzug in den neuen Stall gehalten. Dieser ist als Dreireiher in Holzbinderkonstruktion ausgeführt. Neben der Funktionalität spielt für uns auch die Optik eine Rolle. Daher haben wir uns für die Holzbauweise entschieden. Für ein optimales Wohlfühlklima mit viel Luft und Licht sorgen ein 9 Meter hoher First, Curtains an den Außenwänden und Lichtplatten im Dach. Um auch in der dunklen Jahreszeit eine ausreichende Tageslichtlänge zu erreichen und ein Lichtprogramm fahren zu können, sind im Stall Kaltdampflampen installiert. Auf den planbefestigten Laufgängen aus Beton mit Gummigranulat haben die Kühe viel Platz und können sich trittsicher bewegen. Die Entmistung erfolgt mit zwei Breitschiebern, die mehrmals am Tag laufen. Bei der Gestaltung der Liegeboxen legten wir besonderen Wert auf das Tierwohl. Wir entschieden uns für Hochboxen mit einer Komfortliegematte. Die Liegeboxen werden alle mit einer dicken Schicht Stroh eingestreut und von den Kühen hervorragend angenommen. Gefüttert werden die Kühe einmal täglich mit dem Futtermischwagen. Die Ration ist auf 27 Kilogramm Milchleistung ausgelegt. Zum gezielten Ausfüttern der Leistungsspitzen kommen zwei Kraftfutterstationen zum Einsatz, die mittig im Stall angeordnet sind. Im vorderen Bereich des Futtertisches befinden sich 10 Selbstfanggitterplätze, die zur Besamung oder für andere Tätigkeiten genutzt werden. Die restlichen Meter der Fressachse sind mit zwei Nackenrohren bestückt. Vom Stall aus gelangen die Kühe in den außen liegenden Wartehof, der dem neuen Melkhaus vorgeschaltet ist und ausreichend Platz für die gesamte Herde bietet. Das  Melkgebäude mit den aufklappbaren Lichtplatten im First ist angenehm hell. Für viel Platz sorgt die großzügig dimensionierte Melkergrube. Um den Melkstand vom Technikraum aus ebenerdig betreten zu können, wurde am Übergang eine „Kuhbrücke“ installiert, die mit einem Handgriff hochgeklappt werden kann. Bei der Wahl des Melkstandes fiel die Entscheidung auf ein 2 x 6er Fischgrat von Lemmer Fullwood, welcher ohne großen technischen Aufwand auf 2 x 9 Plätze erweitert werden könnte. Eine optimale Hygiene beim Reinigen der Melktechnik mit einem gleichzeitig effizienten Einsatz von Energie bietet die Kochendwasser-Energiesparreinigung. Der gesamte Reinigungsvorgang dauert nur etwa sechs Minuten. Auch bei der Kühlung der Milch haben wir Wert auf energiesparende Details gelegt. Der 3800 Liter fassende Eiswasserkühltank mit dem vorgeschalteten Rohrkühler sowie einer Wärmerückgewinnung sorgt für eine deutliche Reduzierung der Energiekosten.   Bei der Entscheidung für die neue Melktechnik stand für uns auch fest, dass das Herdenmanagement zukünftig mit der automatisierten Tierbeobachtung Fullexpert erfolgen sollte. Damit kann eine Person allein die Herde führen, ohne selbst ständig im Stall sein zu müssen. Dennoch ist eine lückenlose Tierbeobachtung jederzeit gewährleistet. Denn besonders im Herbst haben wir durch den Obstbau Arbeitsspitzen, die in der Vergangenheit doch immer wieder zu einer Vernachlässigung der Tierkontrolle geführt haben. Die Präzisionspedometer am Hinterbein jeder Kuh messen kontinuierlich die Aktivität. In Verbindung mit den im Melkstand erfassten Daten zu Milchmenge und Leitwert liefert die automatisierte Tierbeobachtung somit wertvolle Entscheidungshilfen für das Gesundheits- und Fruchtbarkeitsmanagement der Herde. Die Brunstbeobachtung läuft bereits seit der ersten Woche voll automatisiert. Im Stallbüro rufe ich morgens und abends die für mich relevanten Daten, wie Milchmenge, Tiere mit Gesundheitsabweichung und Tiere zur Besamung auf.